Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
FMBB WM in Cottbus
02.06.2010, 20:46 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2010 20:52 von Anke.)
Beitrag #41
RE: FMBB WM in Cottbus
@Vera, Kerstin, Renate,
einerseits habt Ihr vollkommen Recht :super:

Aber auf der anderen Seite: ich sehe doch ständig auf dem/den HP HF, die absolut Null Ahnung von Lerntheorien haben, aber seit x Jahren "tolle" Ausbilder oder HF sind und dann mal gleich z.B. mit Zwangsapport bei einem sehr führigen und weichen RS anfangen. Selber haben es diese "tollen" Ausbilder in den letzten 10 oder mehr Jahren nicht mal zur VPG I gebracht. Aber ... Das nur als Extrembeispiel.

Durch Videos und Seminare lernen die - zumindest die eher unerfahrenen - HF aber vielleicht das erste Mal im Leben, dass man auch tatsächlich anders ausbilden kann!! Was dann in solchen Seminaren wirklich fehlt, ist der Umgang mit angemessenen Korrekturen NACH dem Lernprozess bzw. überhaupt mal die Antwort auf die Frage: "wann KANN es mein Hund?"; "wann ist der Zeitpunkt für eine aversive Korrekur überhaupt gekommen?".

Inzwischen glaube ich, dass solche Seminare (Scherkl, Scherk, Knabl, Skogster, usw.) nur für Einsteiger in den Hundesport sinnvoll sind, die ihre eigene Ausbildung überdenken wollen, sie dann aber letztendlich mangels ständiger Unterstützung leider nicht "durchsetzen" können und für seeehr weit fortgeschrittene HF, die ein Team um sich haben, das sich dann auch über die entsprechende Umsetzung selber Gedanken machen kann, diese anpassen kann und auch bei den Überlegungen "wie und wann korrigiere ich den Hund" ganz gezielt und nicht nach Schema F vorgehen.

Gruß
Anke

Und noch ein P.S.: Korrekturen müssen genauso durchdacht und gewissenhaft konditioniert werden wie die ansonsten positive Ausbildung :jaja:
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
02.06.2010, 21:39
Beitrag #42
RE: FMBB WM in Cottbus
Ich denke das alle ...nur mit Waser kochen.

Die einen mit etwas saubererem die anderen mit trübem.
Meist kommt man doch auch selbst irgendwann an den Punkt, dass man merkt , sieht ...nur mit glasklarem Wasser wird es ab bestimmten Punkten schon schwer.
Die Bäcker sagen: Man kann nicht blasen und dabei das Mehl im Mund behalten.
Will sagen, dass ich bisher überhaupt niemanden kenne, der eine komplett zwangsfreie Hundeausbildung vorweisen kann.
Vor allem dann nicht, wenn es auf der anderen Seite die entsprechenden Hunde gibt.
Seminare sind eine gute Sache.
Aber man sollte nie vergessen, dass diese Seminare uns allen nur Denkanstösse geben können, nur Anregungen wie wir Probleme mit dem eigenen Hund eventuell lösen könnten.
Ich nehme von einem Seminar positive und auch negative Dinge mit und versuche dann das für mich passende und positive umzusetzen.
Alle ..die vorgenannten Namen, haben in den letzten Jahren zumindest insoweit umgedacht, dass man in der Öffentlichkeit so gut wie keine wirklich negativen Dinge mehr sieht. Das bedeutet doch aber nicht, dass es diese nicht mehr gibt.

Da sehe ich nun wirklich auf den vielen regionalen Hundeplätzen ganz andere Kandidaten, die man erstmal ins " Hallo" stellen sollte.
Fakt ist doch auch, dass wir diese Voführungen wie sie auf den Videos zu sehen sind doch schon toll finden.
Klar stellt sich jedesmal auch die Frage ......wie haben die das gemacht.......
Fakt ist doch aber auch ...Sie haben es gemacht und hinbekommen.
Klar ist da auch bei jedem / jeder einiges negatives zu finden........
Aber wer ohne Schuld ist ....werfe die Steine

Grüsse
Ralf
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
03.06.2010, 15:15
Beitrag #43
RE: FMBB WM in Cottbus
Anke schrieb:Und noch ein P.S.: Korrekturen müssen genauso durchdacht und gewissenhaft konditioniert werden wie die ansonsten positive Ausbildung :jaja:


Hi Anke and All,

Zwang muß noch viel mehr überdacht werden als positive Ausbildung. Wenn es mit der positiven Methode nicht klappt, hat man fast nichts verloren, man kann neu anfangen, die Methode leicht ändern usw.

Wenn der Zwang aber "daneben" geht, hat man u. U. ein Hundeleben lang daran zu reparieren.

Und dazu fällt mir noch etwas ein: Gibt es denn überhaupt Seminare, die sich konstruktiv mit Zwang befassen? Nötig wären sie. Wir wissen alle: Zwang muß sein. Nur Zwang richtig und angemessen einzusetzen, ist schon eine Kunst. Die meisten HF schlagen entweder über die Stränge oder sind im Zwang zu lasch, was ja auch Probleme macht. Und die Einsicht, daß der Hund oft unter Zwang sein emotionales Gleichgewicht verliert und erst mal Fehler macht aufgrund des erfahrenen Zwanges und daher nicht nocheinmal bestraft werden darf, ist in vielen Köpfen gar nicht vorhanden.

Vera

Gleiches Streben schafft Freunde. (Demokrit).

Mißtraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist. (Nietzsche)
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
03.06.2010, 16:39
Beitrag #44
RE: FMBB WM in Cottbus
[quote=Anke]
Inzwischen glaube ich, dass solche Seminare (Scherkl, Scherk, Knabl, Skogster, usw.) nur für Einsteiger in den Hundesport sinnvoll sind, die ihre eigene Ausbildung überdenken wollen, sie dann aber letztendlich mangels ständiger Unterstützung leider nicht "durchsetzen" können


Genau! Das Problem ist das ganze umzusetzen und auch erstmal überhaupt zu verstehen, geschweige denn die benötigten Leute im Hintergrund.

Mir geht es auch hier nicht um das Einsetzen von (Stark-) Zwang, sondern es geht um die Ehrlichkeit der Ausbilder. Die Arbeitsweisen werden in der Öffentlichkeit mittlerweile so positiv verkauft, letztendlich ist die Theorie aber dann doch nicht 100%ig umsetzbar (nicht mal bei den eigenen Hunden) und auf den eigenen Plätzen geschehen spätestens dann wieder ganz andere Sachen.
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
03.06.2010, 17:24
Beitrag #45
RE: FMBB WM in Cottbus
Hallo Vera,

Jein ist meine Antwort. Schwizgebel, Bart Bellon usw.... Da basiert das gesamte Lernen des Hundes auf Zwängen. War und ist überhaupt nicht mein Ding.
Ich selber gehe gerne mal 1 bis 3 Schritte zurück ehe ich Zwang anwende. Aber dann hab ich auch kein Problem damit.

Unserer LGA war auch ein Beispiel für "zwangfreie" Ausbildung - Renate hat es ja gesehen. Chess war nervlich soo durch den Wind, dass er über die gesamte UO nicht mehr wusste, was Fuß-Gehen ist (normalerweise seine Paradedisziplin). Hab bei der Video-Analyse meinen Trainer gefragt, wie es sein kann, dass er keine Freifolge kann, aber die technischen Übungen und das Apportieren sauber ausführt. Seine Antwort war " wenn er jemals in diesen Übungen Zwang erfahren hätte, dann wär das auch schief gegangen, aber er war sicher darin". D.h. Chess hat sein Sitz, Platz und Steh IMMER und zuverlässig gemacht. Die teilweise mangelnde Geschwindigkeit haben wir wg. der Zuverlässigkeit NIE angetastet.

Und das ist möglicherweise auch vielen HF nicht bewusst: jedes "zwangsbehaftete" Drehen an einer Schraube kann massive Auswirkungen auf alle anderen Übungen haben.

Gruß
Anke
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
03.06.2010, 19:13
Beitrag #46
RE: FMBB WM in Cottbus
Anke schrieb:LGA war auch ein Beispiel für "zwangfreie" Ausbildung - Renate hat es ja gesehen. Chess war nervlich soo durch den Wind, dass er über die gesamte UO nicht mehr wusste, was Fuß-Gehen ist (normalerweise seine Paradedisziplin). Hab bei der Video-Analyse meinen Trainer gefragt, wie es sein kann, dass er keine Freifolge kann, aber die technischen Übungen und das Apportieren sauber ausführt. Seine Antwort war " wenn er jemals in diesen Übungen Zwang erfahren hätte, dann wär das auch schief gegangen, aber er war sicher darin".

wenn Du mich meinst (und nicht die amtierende LRin) würde ich sagen die HFin hatte riesen Streß, z.B. erkennbar an ihrer fahlen Gesichtsfarbe :-) Das hat den Hund etwas aus der Fassung gebracht.
Die Kulisse ist halt doch anders, und spätestens seit dem Probetraining kennt man die Konkurrenz was zusätzlichen Druck bereitet. Mir hat mal jemand geraten die Streßsituation künstlich herbeiführen indem der HF zuerst solange läuft bis er richtig außer Atem ist (ohne Hund) und dann den Hund in einzelnen Übungen führt. Die Konzentration beim HF ist eine andere als wenn man normal ohne Belastung im Übungsbetrieb führt und kann beim Hund eben dann anderes Verhalten auslösen - nur jetzt besteht die Möglichkeit die korrekte Ausführung einzufordern. Für den HF ist es gleichzeitig ein gute Übung sich trotz der Anstrengung konzentrieren zu lernen.
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
03.06.2010, 19:33
Beitrag #47
RE: FMBB WM in Cottbus
Anke schrieb:Hallo Vera,

Jein ist meine Antwort. Schwizgebel, Bart Bellon usw.... Da basiert das gesamte Lernen des Hundes auf Zwängen. War und ist überhaupt nicht mein Ding.
Ich selber gehe gerne mal 1 bis 3 Schritte zurück ehe ich Zwang anwende. Aber dann hab ich auch kein Problem damit.


Und das ist möglicherweise auch vielen HF nicht bewusst: jedes "zwangsbehaftete" Drehen an einer Schraube kann massive Auswirkungen auf alle anderen Übungen haben.



Hi Anke,

agreed!

Vera

Gleiches Streben schafft Freunde. (Demokrit).

Mißtraut allen, in welchen der Trieb, zu strafen, mächtig ist. (Nietzsche)
Webseite des Benutzers besuchen Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt | Riesenschnauzer-Forum | Nach oben | Zum Inhalt | Archiv-Modus | RSS-Synchronisation